Mechanische Tastaturen gibt es viele – doch nur wenige schaffen den Spagat zwischen Gaming-Feature-Overload und alltagstauglicher Funktionalität. Die RedThunder K95 verspricht genau das: RGB-Beleuchtung, Hot-Swap-fähige Schalter, eine Dreifach-Konnektivität (BT, 2.4 GHz, USB-C) und als Blickfang ein integriertes 1,88”-Display – das alles für knapp über 100 Euro.


Aber: Wie schlägt sich die Tastatur im echten Alltag? Ist das Display nur Gimmick oder ein praktisches Extra? Und wie tippt es sich wirklich auf dem kompakten 96-Tasten-Layout mit den klicky Pink-Switches? Wir haben die Tastatur intensiv getestet – inklusive Mac-Nutzung, Gaming und Schreibarbeit – und sie mit hunderten Kundenmeinungen abgeglichen.

Unser Testbericht zeigt, wo die Stärken liegen, welche Kompromisse man eingehen muss – und für wen sich die RedThunder K95 lohnt.

Gesamtbewertung4.0 von 5 Sternen

Bewertung: 4 von 5.

 

Kurzes Unboxing

Erster Hands-On mit der RedThunder mechanischen Gaming Tastatur. Pures Unboxing – alle Details lest Ihr unten 🙂

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Tippgefühl & Klang

Bewertung: 5 von 5.

Klicky, direkt, reaktionsschnell – ein Schreibgefühl, das begeistert

Wenn man die RedThunder K95 zum ersten Mal anschlägt, wird sofort klar: Diese Tastatur ist gemacht fürs aktive Tippen. Die verbauten Pink-Switches (lineare, werkseitig geschmierte Schalter) liefern ein ausgesprochen sattes, klares Feedback, das sich irgendwo zwischen „klassischer Schreibmaschine“ und „modernem Gaming-Keyboard“ einordnen lässt – in positivstem Sinne.

Besonders auffällig ist dabei das reaktive Tippverhalten. Egal ob beim schnellen Schreiben oder im hektischen Spielmoment – jeder Anschlag wird präzise und ohne Verzögerung erkannt. Es gibt kein Nachfedern, kein Nachhängen, keine Fehlanschläge. Das macht die K95 zu einem echten Genuss, vor allem für Nutzer, die viel und schnell schreiben. Die Vibrationsdämpfung durch das sogenannte „Gasket-Mount-Design“ sorgt zusätzlich dafür, dass die Tastenanschläge spürbar gedämpft und dennoch druckvoll sind.

Auch der Sound verdient eine besondere Erwähnung: Statt einem klapprigen Plastikgeräusch liefert die Tastatur ein sattes „Thock“bei jedem Anschlag. Besonders Nutzer, die sich mit der Akustik von Tastaturen auskennen, beschreiben den Klang als „ungewöhnlich hochwertig“ für diese Preisklasse. Das liegt unter anderem am cleveren Schichtaufbau im Inneren der Tastatur: Schaumstoff-Einlagen zwischen Plate und PCB sowie im Bodenbereich dämpfen den Hall und geben dem Klang Tiefe.

Was hier ebenfalls gefällt: Es klappert nichts. Große Tasten wie Leertaste, Enter oder Shift sind sauber stabilisiert, Nebengeräusche gibt es praktisch keine. Auch nach mehreren Stunden im Gebrauch bleibt der Anschlag angenehm gleichmäßig und ermüdungsfrei. Besonders Vieltipper oder Gamer, die Wert auf konsistente Leistung legen, werden das zu schätzen wissen.

Einziger Hinweis: Die Tasten sind hörbar laut – das ist allerdings gewollt. Wer also in einem sehr ruhigen Büro arbeitet oder empfindliche Mitbewohner hat, sollte entweder zu leiseren Schaltern greifen oder ein entsprechendes Umfeld schaffen. Für alle anderen heißt es: Tippen mit Charakter und Soundkulisse.

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Unterm Strich liefert die RedThunder K95 ein Tippgefühl, das man in dieser Preisklasse nur selten findet – präzise, hochwertig und mit echtem Spaßfaktor. Für uns ganz klar: 5 von 5 Sterne.

Ergonomie & Layout

Bewertung: 3.5 von 5.

Kompaktes Design trifft auf gewöhnungsbedürftige Bauhöhe

Auf den ersten Blick wirkt die RedThunder K95 angenehm platzsparend – und das ist sie auch: Mit ihrem sogenannten 96%-Layoutkombiniert sie das Beste aus zwei Welten. Man bekommt alle wichtigen Tasten inklusive Nummernblock und Pfeiltasten, ohne die überflüssigen Leerräume klassischer Fullsize-Keyboards. Für Nutzer mit limitiertem Schreibtischplatz, oder solche, die eine minimalistischere Optik bevorzugen, ist das eine willkommene Lösung.

Doch beim zweiten Blick – vor allem in der Praxis – zeigen sich einige ergonomische Eigenheiten, die nicht jedem zusagen dürften. Die erste: Die Tastatur ist relativ hoch gebaut. Der Rahmen der K95 bringt spürbar mehr Bauhöhe mit als viele andere Modelle. Wer von einem flachen Laptop-Keyboard oder einem Apple Magic Keyboard kommt, wird sich nicht nur umgewöhnen müssen – es kann schnell unbequem werden.

Im Alltag führt das bei vielen Nutzern (uns eingeschlossen) zu einer unnatürlich hohen Handhaltung, was auf Dauer Handgelenkschmerzen oder Verspannungen auslösen kann. Das ist kein Dealbreaker – aber ohne eine externe Handballenauflage ist längeres Tippen auf Dauer keine Freude. Schade: Eine solche Auflage ist nicht im Lieferumfang enthalten, obwohl sie hier dringend nötig wäre. Wer sich für die K95 entscheidet, sollte diesen Punkt direkt mit einkalkulieren und gegebenenfalls Zubehör nachkaufen.

Ein weiterer Punkt betrifft das Layout selbst: Durch das kompakte Format sind einige Tasten nicht an den üblichen Stellen. Besonders oft kritisiert wird die ungewöhnliche Position der Entfernen-Taste („Delete“) und die verkürzte linke Shift-Taste, die bei der QWERTZ-Version schmaler ausfällt. Nutzer berichten immer wieder von Eingewöhnungsschwierigkeiten, vor allem, wenn man im Alltag zwischen verschiedenen Tastaturen wechselt oder viel programmiert. Es handelt sich nicht um ein fehlerhaftes Layout – aber um eines, das nicht jedem intuitiv von der Hand geht.

Auf der positiven Seite steht jedoch die kompakte Grundfläche, die mehr Platz für die Maus schafft – gerade beim Gaming ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Auch die Tatsache, dass die K95 durch ihr hohes Gewicht stabil auf dem Tisch liegt, verbessert die Nutzererfahrung: Kein Verrutschen, kein Wackeln – das fühlt sich durchweg solide an.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer bereit ist, sich an das Layout zu gewöhnen und eine Handballenauflage einzusetzen, wird mit einer funktional durchdachten, angenehm kompakten Tastatur belohnt. Für alle anderen könnten Bauhöhe und Sonderpositionen zum Ausschlusskriterium werden. Deshalb vergeben wir 3,5 von 5 Sternen.

Konnektivität und Akkulaufzeit

Bewertung: 4 von 5.

Stark verbunden, aber mit Ladebedarf

Die RedThunder K95 zeigt in Sachen Konnektivität, dass sie mehr als nur ein kabelgebundenes Arbeitsgerät ist. Sie gehört zu den wenigen Gaming-Tastaturen in ihrer Preisklasse, die echtes Tri-Mode-Pairing bieten:

  • Bluetooth 5.0
  • 2,4GHz Wireless (USB-Dongle im Lieferumfang)
  • USB-C Kabelverbindung

Diese drei Modi lassen sich bequem über einen Schiebeschalter an der Rückseite der Tastatur auswählen. Im Alltag ermöglicht das einen reibungslosen Wechsel zwischen verschiedenen Geräten – sei es Laptop, Tablet oder Gaming-PC. Praktisch: Bis zu fünf Geräte lassen sich koppeln und verwalten, was insbesondere im produktiven Umfeld von Vorteil ist. Der Wechsel erfolgt ohne merkliche Verzögerung und war in unserem Test absolut stabil. Besonders positiv hervorzuheben ist die volle MacOS-Kompatibilität: Die K95 verbindet sich zuverlässig mit einem MacBook Air, alle Funktionen liefen problemlos – inkl. Bluetooth-Pairing.

Der mitgelieferte 2,4GHz-Dongle sorgt für eine nahezu latenzfreie Verbindung, ideal für Spiele oder den Einsatz an Geräten ohne Bluetooth. Hier merkt man: RedThunder hat nicht nur auf Papier Spezifikationen aufgelistet, sondern die Verbindungsstabilität tatsächlich gut umgesetzt. Das ist nicht selbstverständlich, gerade bei günstigen All-in-One-Lösungen.

Beim Thema Akkulaufzeit wird es differenzierter. Auf dem Papier klingt der 8000mAh Akku beeindruckend – und ja, ohne RGB-Beleuchtung hält die Tastatur locker mehrere Wochen im Standby-Betrieb durch. Doch sobald man das volle RGB-Feuerwerk aktiviert und die Wireless-Modi nutzt, zeigt sich: Leistung braucht Energie.

Viele Nutzer berichten von einer Laufzeit von nur rund 2–3 Tagen bei aktiver Beleuchtung, bevor ein erneutes Aufladen nötig ist. Für eine kabellose Tastatur, die primär im Gaming-Bereich eingesetzt wird, ist das in Ordnung – aber kein Spitzenwert. Zwar lässt sich die Tastatur während des Ladevorgangs normal weiterverwenden, doch wer auf eine dauerhafte kabellose Nutzung mit RGBhofft, wird den Akku öfter laden müssen, als ihm lieb ist.

Kleinere Schwächen offenbaren sich zudem bei vereinzelten Berichten über Ladeprobleme oder Akku-Defekte nach wenigen Monaten. Diese Fälle sind zwar die Ausnahme, aber erwähnenswert – besonders, weil der Akku nicht ohne Weiteres austauschbar ist. Wer hier Pech hat, muss sich im Zweifel auf den Kundensupport verlassen.

Positiv fällt dafür der Energiesparmodus auf: Die Tastatur schaltet sich nach Inaktivität automatisch in den Schlafmodus, um Akku zu sparen – das Intervall lässt sich per Software anpassen. Für viele Nutzer ist das ein sinnvolles Feature, insbesondere bei gelegentlicher Nutzung im Büro oder Homeoffice.

Insgesamt überzeugt die RedThunder K95 mit flexibler, zuverlässiger Konnektivität und einem Akku, der im Alltag „gut genug“ ist – allerdings keine Rekorde bricht. Deshalb vergeben wir in dieser Kategorie 4 von 5 Sternen.

Verarbeitung und Qualität

Bewertung: 4 von 5.

Überraschend wertig – mit kleinen Schönheitsfehlern

Die RedThunder K95 überrascht positiv, wenn es um die Verarbeitungsqualität geht. Obwohl sie preislich eher im unteren Mittelfeld angesiedelt ist, vermittelt sie einen Eindruck, der deutlich darüber liegt – vor allem in Hinblick auf Stabilität und Materialauswahl.

Das Gehäuse besteht zwar vollständig aus Kunststoff, wirkt aber keineswegs billig oder instabil. Im Gegenteil: Die Tastatur bringt ein ordentliches Eigengewicht von über einem Kilogramm mit, wodurch sie selbst bei intensiven Gaming-Sessions satt und rutschfest auf dem Tisch liegt. Nichts klappert, nichts gibt nach – das gesamte Chassis ist sauber verarbeitet und vermittelt Solidität.

Ein echtes Highlight sind die PBT-Doubleshot-Tastenkappen. In dieser Preisklasse fast schon eine Seltenheit, bieten sie eine angenehme, leicht raue Oberfläche, die sich spürbar hochwertiger anfühlt als herkömmliche ABS-Keycaps. Sie sind widerstandsfähig gegen Abnutzung, verfärben sich nicht durch Hautkontakt und behalten auch bei täglichem Gebrauch ihre Form und Lesbarkeit. Die Beschriftung ist sauber ausgeführt und langlebig – selbst Vieltipper dürften hier über Jahre hinweg zufrieden sein.

Auch die Stabilisatoren machen einen soliden Job: Große Tasten wie Space, Enter oder Shift sind frei von Klappergeräuschen und liefern ein gleichmäßiges, sauberes Tastenfeedback. Hinzu kommt die interne Dämpfung: RedThunder setzt auf ein Gasket-Mount-Design mit Poron- und Silikon-Schichten, was nicht nur den Klang verbessert, sondern auch das Gehäuse insgesamt wertiger erscheinen lässt. Hier merkt man, dass man sich tatsächlich Gedanken um Haptik und Akustik gemacht hat.

Trotzdem gibt es ein paar Abzüge in der B-Note. Zum einen: Das Kunststoff-Gehäuse selbst wirkt optisch eher funktional als edel. Wer Aluminium- oder Metallframes gewohnt ist, wird hier keinen „Wow-Effekt“ erleben. Auch die Lackierung der Sondertasten – etwa der Windows-Taste – wird in manchen Rezensionen als etwas billig oder verwaschen beschrieben. Es sind Details, die dem Gesamteindruck wenig schaden, aber doch auffallen, wenn man genau hinsieht.

Auch das Thema RGB-Beleuchtung verdient ein kurzes Wort: Die LEDs sind kräftig und farbintensiv, allerdings zeigt das Weißlicht einen deutlichen Rotstich – ein bekanntes Phänomen bei günstigeren RGB-Modulen. Wer also reinweißes Licht bevorzugt, muss in der Software manuell nachregeln – oder sich mit einem leicht rosa Schimmer arrangieren.

Abschließend bleibt festzuhalten: Die RedThunder K95 bietet in puncto Verarbeitung mehr, als man für den Preis erwarten darf. Sie ist robust, gut gedämpft, ordentlich zusammengebaut – und punktet mit hochwertigen Tastenkappen. Ein paar kleine optische Makel verhindern die volle Punktzahl, aber insgesamt reicht es für sehr solide 4 von 5 Sternen.

Features (Display, Beleuchtung & Extras)

Bewertung: 4 von 5.

Viele Spielereien – nicht alles sinnvoll, aber durchaus unterhaltsam

Die RedThunder K95 fährt in Sachen Ausstattung ordentlich auf und will mit einer Vielzahl an Features punkten, die man in dieser Preisklasse nur selten in Kombination findet. Dabei wird schnell klar: Diese Tastatur richtet sich an alle, die Spaß an Individualisierung, RGB-Lichtshows und technisch verspielten Extras haben. Die Umsetzung ist nicht in jedem Punkt perfekt – aber bemerkenswert für den Preis.

1. Display – Gimmick oder Mehrwert?

Das auffälligste Merkmal ist ohne Zweifel das integrierte 1,88-Zoll-TFT-Display im rechten oberen Bereich. Es zeigt auf Wunsch Uhrzeit, Datum, Akkustand, Lautstärke, Verbindungsmodus oder sogar benutzerdefinierte GIFs und Bilder an. Klingt spektakulär – ist in der Praxis aber eher ein nettes Gimmick als echter Gamechanger.

Viele Nutzer loben den Unterhaltungswert und die visuelle Aufwertung ihres Setups, aber der funktionale Nutzen ist überschaubar: Die angezeigten Infos sind meist ohnehin am PC ersichtlich, und im Alltag achtet man beim Tippen selten auf das Display. Ein netter Bonus für RGB-Fans – aber nicht entscheidend.

2. CNC-Drehregler – gut gedacht, mittelmäßig gemacht

Direkt neben dem Display sitzt ein metallisch gefräster Drehknopf, der standardmäßig zur Lautstärkeregelung dient. Auch Helligkeit und Beleuchtungseffekte lassen sich damit steuern. Grundsätzlich ein cleveres Feature, wie man es von High-End-Tastaturen kennt. Die Umsetzung ist allerdings nicht ganz ausgereift:

Der Regler lässt sich etwas schwer drehen, wirkt leicht hakelig und bietet kein besonders taktiles Gefühl. Einige Rezensenten empfinden ihn als das „schwächste Feature“ der Tastatur. Immerhin lässt er sich per Software umprogrammieren, wodurch man ihn an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann – sei es für Mediensteuerung oder spezifische Makros.

3. RGB-Beleuchtung – lebendig, individuell, aber nicht perfekt

Was die RGB-Show betrifft, liefert die K95 ordentlich ab. Es stehen 18 vordefinierte Effekte zur Auswahl, von klassischem Regenbogen bis hin zu musik-synchronisiertem Modus, bei dem die Beleuchtung im Takt der Wiedergabe pulsiert. Die Farben sind kräftig, die Animationen flüssig – und vor allem: jede Taste lässt sich individuell anpassen.

Einziger Kritikpunkt: Wer Wert auf reines Weißlicht legt, wird enttäuscht – hier dominiert ein leichter Rotstich. Das ist bei günstigen RGB-Tastaturen nicht unüblich, schmälert aber den Eindruck für Puristen. Abgesehen davon bietet die Beleuchtung vielfältige Möglichkeiten zur Personalisierung.

4. Hot-Swap-Funktion & Zubehör

Ein echtes Highlight für Technikbegeisterte: Die K95 ist hot-swappable, das heißt, die Schalter lassen sich ohne Löten austauschen. Unterstützt werden sowohl 3- als auch 5-Pin-Switches. Im Lieferumfang liegen bereits vier Ersatzschalter und ein Wechselwerkzeug bei – ideal für alle, die gerne experimentieren oder defekte Switches selbst austauschen möchten.

Das bringt echte Modularität ins Spiel und erhöht die Langlebigkeit der Tastatur deutlich. In dieser Preisklasse ist das keineswegs Standard – klare Pluspunkte für RedThunder.

5. Kleine, clevere Details

Weitere nette Extras:

  • Zweistufige ausklappbare Füße für anpassbaren Winkel
  • Multiplattform-Kompatibilität (Windows, Mac, PS4/5, Android, iOS)
  • Energiesparmodus mit automatischem Sleep-Timer
  • Tastatur lässt sich beim Laden weiter nutzen

Diese Kleinigkeiten zeigen, dass hier nicht nur an Gamer gedacht wurde, sondern auch an Alltagsnutzer, die ein flexibles Gerät suchen.

Software und Programmierung

Bewertung: 3.5 von 5.

Großer Funktionsumfang, aber Schwächen in der Bedienung

Bei einer Tastatur wie der RedThunder K95, die mit RGB-Effekten, Display und Makrofunktionen wirbt, ist gute Software kein Bonus – sie ist Pflicht. Und ja: Die K95 bringt eine eigene Konfigurationssoftware mit, die auf den ersten Blick ordentlich was kann. Doch je tiefer man einsteigt, desto deutlicher werden auch ihre Schwächen.

Funktionalität: Viel drin, wenn man sie findet

Die Software (ausschließlich für Windows verfügbar) erlaubt die vollständige Programmierung von Tastenzuweisungen, Makros und RGB-Effekten. Auch das Display lässt sich individuell konfigurieren: Uhrzeit, Datum, Akkustand, Verbindungsmodus oder sogar eigene GIF-Animationen und Bilder können hinterlegt werden.

Die RGB-Steuerung ist granular: Es lassen sich Zonen oder Einzeltasten anpassen, Effekte aktivieren, Geschwindigkeit und Helligkeit steuern – sogar ein Musikmodus, bei dem die Beleuchtung auf Klang reagiert, ist dabei.

Ebenso lassen sich Makros auf beliebige Tasten legen, inklusive Delay-Einstellungen und Wiederholfrequenz – ideal für Gamer oder Power-User. Selbst exotische Funktionen wie die Anpassung der Polling-Rate, Debounce-Zeit und Reaktionsverzögerungsind möglich – hier wird selbst technisch versierten Nutzern einiges geboten.

Nutzererlebnis: Übersichtlich ist anders

Trotz dieses Funktionsumfangs ist die Benutzeroberfläche der Software alles andere als intuitiv. Viele Nutzer berichten von einer veralteten, teils holprig übersetzten UI, in der manche Begriffe kryptisch oder unklar formuliert sind. Einzelne Menüs wirken überladen, andere wiederum zu rudimentär.

Hinzu kommt, dass die Standard-Spracheinstellung teilweise auf Chinesisch oder unverständlichem Deutsch voreingestellt ist – man sollte unbedingt direkt auf Englisch umstellen, um vernünftig arbeiten zu können. Auch die Navigation innerhalb der Software ist nicht selbsterklärend: Es dauert, bis man sich zurechtfindet.

Stabilität und Verfügbarkeit: Licht und Schatten

Einige Nutzer berichten, dass die Software stabil läuft, sobald sie einmal korrekt installiert wurde – andere wiederum mussten länger nach einem funktionierenden Download-Link suchen, da dieser nicht direkt über ein QR-Code in der Anleitung verlinkt ist.

Positiv: Die Software wird aktiv gepflegt. Es gibt regelmäßige Firmware-Updates, die per Tool eingespielt werden können. In Einzelfällen konnten damit Probleme gelöst werden – etwa fehlerhafte Anzeigeelemente auf dem Display oder Makro-Bugs.

Weniger positiv: Es gibt keine Version für macOS. Zwar lässt sich die Tastatur problemlos mit einem Mac verbinden – wer allerdings auf Display- oder RGB-Konfigurationen zugreifen will, muss das zwingend über einen Windows-Rechner erledigen. Das schränkt den Funktionsumfang auf Apple-Geräten deutlich ein.

Fazit zur Software:

Die Software der RedThunder K95 bietet überraschend viele Möglichkeiten zur Individualisierung. Wer sich einarbeitet, bekommt mächtige Werkzeuge an die Hand – sei es für Makros, Lichtshows oder Display-Inhalte.

Allerdings ist die Benutzerfreundlichkeit stark verbesserungswürdig, und der fehlende Mac-Support kostet zusätzliche Punkte. Für Enthusiasten mit Geduld ist die Software ein Gewinn – Einsteiger könnten sich jedoch schnell überfordert fühlen. Deshalb vergeben wir 3,5 von 5 Sternen.

Unser Fazit

Eine solide Gaming-Tastatur mit Charakter, Power und ein paar Eigenheiten.

Die RedThunder K95 ist keine perfekte Tastatur – aber sie weiß, wo ihre Stärken liegen. Für rund 110 liefert sie ein erstaunlich rundes Gesamtpaket, das sich vor teureren Mitbewerbern nicht verstecken muss:

  • Das Tippgefühl ist präzise, klicky und macht schlichtweg Spaß.
  • Die Verarbeitungsqualität überzeugt mit stabiler Bauweise, hochwertigen PBT-Keycaps und angenehmer Akustik.
  • Die Verbindungsoptionen sind vielseitig, zuverlässig und modern.
  • Die Ausstattung (Display, RGB, Hot-Swap, Drehregler) ist in dieser Preisklasse außergewöhnlich.

Natürlich gibt es auch Schattenseiten: Die ergonomisch ungünstige Bauhöhe, das gewöhnungsbedürftige Layout (besonders Shift und Delete) und die übersichtlich übersetzte Software verlangen Nutzern eine gewisse Toleranz und Lernbereitschaft ab. Das Display bleibt ein Spielzeug, der Drehregler ein halbgares Feature – nice to have, aber kein Kaufgrund.

Wer mit diesen Punkten leben kann – oder ohnehin ein Fan von Custom-Tastaturen, RGB-Setups oder Hot-Swap-Experimenten ist – bekommt mit der RedThunder K95 eine überraschend starke Tastatur zum fairen Kurs. Für Office, Gaming und ambitionierte Vieltipper eine echte Option – vorausgesetzt, man bringt ein bisschen Anpassungswillen mit.

RedThunder K95 mechanische Gaming-Tastatur

Referenzpreis
110,49€

Unsere Bewertung
4.0Sterne

Bewertung: 4 von 5.

 

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